Römer in Rottenburg
In Rottenburg finden sich noch viele Überreste aus der Zeit der Römer, so widmet sich das Römische Stadtmuseum Sumelocenna ganz dem Thema der Römer in der Stadt am Neckar.
Sumelocenna, das heutige Rottenburg, wurde gegen 85 n. Chr. in der Regierungszeit des Kaisers Domitian gegründet. Anfangs Verwaltungssitz einer kaiserlichen Domäne, wurde es um die Mitte des 2. Jahrhunderts Hauptort der Civitas Sumelocennensis, einer Region, die den gesamten Neckarraum umfasste und nach Westen bis zum Schwarzwald reichte.
Sumelocenna - Römisches Stadtmuseum

Das "Parkhaus-Museum" am Stadtgraben zeigt eine Dauerausstellung zum Alltagsleben in Sumelocenna, dem römischen Rottenburg. Die Besucher erwartet im Museum ein originaler Stadtausschnitt des antiken Sumelocenna. Der beeindruckendste Gebäudeteil ist eine 32 Meter lange Toilettenanlage, deren luxuriöse Ausstattung noch erkennbar ist. Für jeden, der sich über die Hygieneverhältnisse und die großartigen Ingenieurs- und Handwerkerleistungen römischer Zeit informieren will, lohnt sich ein Besuch des Sumelocenna-Museums.
Rekonstruktionen, Modelle, Grafiken und natürlich eine Fülle originaler römischer Funde werden in didaktisch vorbildlicher Weise präsentiert. Leicht verständliche Texte erläutern die neuesten Erkenntnisse über das antike Rottenburg, eingebettet in die römische Kultur unseres Landes.
Vor allem den jüngeren Besuchern erzählt ein Diorama mit rund 650 Zinnfiguren viele Geschichten aus dem römischen Sumelocenna. Eine Ton-Bild-Schau (auch in französischer und englischer Sprache) gibt eine spannende Einführung in die römische Epoche Südwestdeutschlands und einen informativen Überblick der Inhalte des Sumelocenna-Museums.
Daneben gibt es regelmäßig Sonderausstellungen und museumspädagogische Aktivitäten.
Telefon +49 (0) 7472 16 53 71
museen@rottenburg.de
www.rottenburg.de
Öffnungszeiten:
Di. bis Fr. 10 - 12 und 14 - 16.30 Uhr
Sa., So., Feiertag 10.30 - 16.30 Uhr
Geschlossen am:
1. Januar, Donnerstag vor Fasnet bis Fasnetsdienstag, Karfreitag, 24., 25. und 31. Dezember

Römische Wasserleitung
Sumelocenna, die römische Stadt am Neckarübergang, erhielt ihr Trinkwasser aus Quellen des Rommelstals bei Obernau.
Dazu mussten die römischen Baumeister ein sieben Kilometer langes Aquädukt schaffen, die längste gemauerte Wasserleitung in ganz Südwestdeutschland. Ein minimales Gefälle von 0,33 Prozent wurde über die gesamte Länge eingehalten, so dass pro Sekunde 74 Liter Frischwasser in einen Sammelbehälter nahe der heutigen Justizvollzugsanstalt fließen konnte.
Blei-, Holz- und Tonrohre verteilten dann das Wasser auf ausgewählte Haushalte Rottenburgs.
Am nördlich von Obernau gelegenen Berghang ist ein kurzer Teil der ehemaligen Wasserleitung rekonstruiert.

Römische Badeanlage
Innerhalb des römischen Stadtgebietes von Rottenburg kennt man bislang drei römische Badeanlagen, eine davon ist unter dem Eugen-Bolz-Gymnasium in der Mechthildstraße konserviert.
Die römische Therme ist im zweiten Jahrhundert am Ostrand der ummauerten Siedlung errichtet worden und wurde bis um die Mitte des dritten Jahrhunderts benutzt.
Entdeckt wurde sie bereits 1929; sie konnte beim Bau des Gymnasiums im Jahr 1962 freigelegt und vollständig untersucht werden.
Unter einem Schutzbau ist der jüngste Bauzustand des Bades mit einem Ausmaß von 18 x 11 Metern zu besichtigen. Es umfasst vier Räume unterschiedlicher Größe und Funktion: Umkleideraum (apodyterium), Laubad (tepidarium), Warmbad (caldarium) und Kaltbad (frigidarium).
Der Schlüssel ist im Schulsekretariat und im Sumelocenna-Museum erhältlich.

Römerquelle
Südlich des ehemaligen Sanatoriums von Bad Niedernau, etwa 1 km vom Ort entfernt, liegt die römische Quelle im Bereich des ehemaligen Sprudelwerks Niedernauer Römerquelle. In der Rückwand des Quellhauses ist das hier gefundene Relief des Apollo eingemauert. Bei Graben nach Mineralwasser stieß man 1836 in einer Tiefe von 5-6 Metern auf das Apollo-Relief. Daneben wurden Ringe, Fibeln, Perlen und Gefäßscherben und etwa 300 römische Münzen gefunden, deren Reihe im Kaiser Nero (54-68 n.Chr.) beginnt und mit Prägungen Kaiser Valens (364-378) endet.

Römersäule
Die Römersäule ist ein Säulenpaar von einem im Kreuzerfeld entdeckten römischen Gutshof über der Talenge der Porta Suevica (Schwäbische Pforte). Nach der Entdeckung im Jahre 1883 wurde sie an dieser markanten Stelle aufgerichtet. In den 40er Jahren wurde sie sogar von Josef Eberle alias Sebastian Blau besungen.